Was ist stratifikation (ökologie)?

In der Ökologie bezieht sich Stratifikation auf die vertikale Schichtung von Ökosystemen, insbesondere von Wäldern und Gewässern. Dabei werden die verschiedenen Schichten oder Ebenen nach bestimmten Merkmalen, wie z.B. Lichtdurchdringung, Temperatur, Feuchtigkeit oder Nährstoffverfügbarkeit, unterteilt. Diese Schichtung ermöglicht eine größere Vielfalt an Lebensräumen und bietet unterschiedlichen Arten die Möglichkeit, spezifische Ansprüche zu erfüllen.

In Wäldern besteht die Stratifikation aus den folgenden Schichten:

  1. Baumschicht: Diese besteht aus den höchsten Bäumen im Wald, die oft über die anderen Schichten hinausragen. Sie sind dem meisten Licht ausgesetzt und bieten vielen Vogelarten Nistplätze.

  2. Kronenschicht: Diese befindet sich unter der Baumschicht und besteht aus den Spitzen der Bäume. Hier herrscht eine hohe Lichtintensität, aber auch Wind und Trockenheit.

  3. Strauchschicht: Diese Schicht befindet sich am Boden der Kronenschicht und besteht aus kleineren Bäumen und Sträuchern. Sie bietet Schutz und Nahrung für viele Tierarten.

  4. Krautschicht: Dies ist die niedrigste Schicht, die aus Gräsern, Kräutern und niedrig wachsenden Pflanzen besteht. Sie wird oft von Insekten, Kleinsäugern und Reptilien bewohnt.

Auch in Gewässern gibt es eine Stratifikation, die als Wassersäule bezeichnet wird:

  1. Epilimnion: Dies ist die obere Schicht des Gewässers, in der die Sonneneinstrahlung am stärksten ist. Hier befinden sich zahlreiche lichtbedürftige Wasserpflanzen, Phytoplankton und Tiere, die Sauerstoff benötigen.

  2. Metalimnion: Auch bekannt als Thermokline, ist dies eine Übergangsschicht zwischen Epilimnion und Hypolimnion. Hier nimmt die Temperatur schnell ab und der Sauerstoffgehalt ist oft geringer.

  3. Hypolimnion: Dies ist die tiefste Schicht des Gewässers, in der die Sonneneinstrahlung nahezu fehlt. Das Wasser ist kühl und enthält wenig Sauerstoff. Hier leben insbesondere kälte- und sauerstoffliebende Organismen.

Diese Stratifikationen sind entscheidend für die Stabilität und Produktivität von Ökosystemen. Sie beeinflussen die Verteilung von Arten, Nahrungsketten, Nährstoffkreisläufen und anderen ökologischen Prozessen.

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